Trotz der Erfolge und eines derzeit alpenweit stabilen Steinadlerbestandes, müssen die Schutzmaßnahmen weitergehen.
Der hohe Freizeitdruck in den Alpen, teilweise immer noch stattfindende Lebensraumzerstörung und in letzter Zeit immer häufigere Opfer durch Bleivergiftungen machen auch weiterhin Schutzmaßnahmen notwendig.
Der Steinadler als sog. "Schirmart" am Ende der Nahrungskette gibt gute Hinweise über den ökologischen Zustand seines Lebensraum.
Steinadlerschutz bedeutet letztlich Lebensraumschutz und somit profitiert eine ganze Reihe von Tieren und Pflanzen der alpinen Region von den Schutzbemühungen.
Der Bestand des Steinadlers in Bayern ist stark gefährdet. Nur noch 50 Brutpaare mit dem weltweit geringsten Bruterfolg leben im bayerischen Alpenraum. Mit unserem Artenhilfsprogramm setzen wir uns gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) seit über zehn Jahren für den Schutz des Steinadlers ein.
Wir beobachten die Greifvögel, erfassen ihre individuellen Merkmale und ihr Revierverhalten, verhindern Störungen durch Nutzungseinschränkungen und betreiben aktive Öffentlichkeitsarbeit in Form von Exkursionen und Informationsveranstaltungen. Mit Erfolg: Seit Beginn des Artenhilfsprojekts hat der Bruterfolg des Steinadlers zugenommen.
Steinadler sind heute in der gesamten EU geschützt. Auch in Bayern darf die Art nicht mehr bejagt werden. Das ist ein großer Erfolg und hat maßgeblich zur Erholung der Bestände in den Alpen beigetragen. Trotzdem drohen dem Steinadler auch heute noch weitere Gefahren.
Unsere LBV-Schutzmaßnahmen für den Steinadler in Bayern umfasst ein breites Spektrum. Von Öffentlichkeitsarbeit über Schaffung von Ruhezonen bis zur Verringerung von Vergiftungsgefahren.
Ein wichtiger Schwerpunkt der LBV-Arbeit sind Beobachtungen zur Raumnutzung der Steinadler. So konnten im Allgäu "Kerngebiete" herausgefunden werden - Flächen, die sehr häufig von den Reviervögeln genutzt wurden. Während die Reviere zwischen 3000 und 13000 ha groß sind, machten die Kerngebiete nur einen Bruchteil dieser Gesamtflächen aus.
Steinadler sind besonders geschützt. Sie reagieren sehr empfindlich während der Nestbau-, Bebrütungs- und Aufzuchtsphase.
Film- und Fotoaufnahmen in unmittelbarer Horstnähe (weniger als 500m) werden als äußerst problematisch eingestuft.
Steinadler werden immer mehr von der Freizeitnutzung negativ beeinflusst. Ein gutes Miteinander und Rücksicht bei diesen Sportarten ist daher besonders wichtig. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie am besten damit umgehen.
Planen Sie Holzschlag / Einsatz von Holzflügen in den Allgäuer Alpen oberhalb von 1100m NN? Bitte nehmen Sie Kontakt zu uns auf!